Geschichte des Waldenserwappen

Überall, wo dieses Zeichen gesehen wird, sollen die Menschen wissen: dies ist das Zeichen der Waldenser, ob in den deutschen Waldenserorten, oder in Südfrankreich oder in Italien oder sogar in Uruquay – es soll auch heute noch Menschen rufen, ihre Hoffnung auf das Licht der Welt zu setzen, auch in dunkler Zeit.

Der Ursprung liegt in Luserna

Das Waldenserwappen ist aus dem Schild der Grafen von Luserna hervorgegangen. Im Wappen dieses Grafengeschlechtes war eine Lampe mit sieben Sternen zu sehen. Es trug die Inschrift: Lux in tenebris Iucet (Joh. 1 5). In dieser Form ist es noch heute als Wappen der bürgerlichen Gemeinde Luserna San Giovanni in der Provinz Turin erhalten.

In Anlehnung an dieses Wappen wurde das Waldenserwappen im Jahre 1668 von Valerio Grosso entworfen. Die Lampe wurde durch einen Leuchter ersetzt und die Inschrift änderte sich in „Lux lucet in tenebris“. Als im Jahre 1669 der Waldenserpfarrer Jean Leger ein Buch über die Waldensertäler herausgab, enthielt dieses eine Landkarte mit dem Waldenserwappen, das somit erstmals veröffentlicht wurde.

Wappen Luserna
Wappen Luserna

Ein Licht leuchtet in der Finsternis

Auf dunklem Grund ein Leuchter mit einem strahlenden Licht. Das nahmen die Waldenser als Zeichen für ihr Leben. Die Dunkelheit kannten sie zu Genüge, das schwere Leben, die Finsternis menschlicher Bosheit Doch immer wieder hatten sie auch erlebt, wie Hilfe kommt, Licht von oben, göttlicher Beistand. „Das Licht leuchtet in der Finsternis“, lateinisch „Lux lucet in tenebris“. Dieses Wort aus dem Johannesevangelium fanden die Waldenser passend als Wahlspruch.

So steht der Leuchter mit dem hellen Licht auf der Bibel. Die sieben Sterne darüber bedeuten die Vollzahl der Gemeinden: Allen soll das Licht der Welt scheinen. Damit bezogen sie sich auf das Bibelwort: „Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Historisches Wappen